|
Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
Der erste Auftrag lautet: "Gott lieben". Es geht bei diesem Auftrag um die grundlegende und feste Verankerung in der Liebesbeziehung mit Gott. Wie bei einem Hausbau, ist auch bei der Gemeinde das Fundament die Hauptsache. Ist das Fundament klein und wackelig, wird kein großes Haus darauf errichtet werden können. Ist das Fundament groß und tragfähig, wird das Haus groß und stabil werden. Die Liebe zu Gott entscheidet in der Gemeinde darüber, wie tragfähig eine Gemeinde sein kann, wie viel Platz sie für Menschen bietet, die Jesus suchen, und wie stabil sie ist, wenn Stürme aufkommen. Deshalb ist es so wichtig, über das grundlegende Fundament ins Gespräch zu kommen und auf es alle Mühe zu verwenden. Das Fundament der Liebe zu Gott können wir nur bauen, weil Gott seine Liebe uns geschenkt hat, das Baumaterial, aus der das ganze Gemeindehaus bestehen wird. Er ist immer schon den ersten Schritt auf uns zu gegangen. Er hat uns ins Leben gerufen, er ist für uns Mensch geworden, um uns seine absolute Nähe zum Ausdruck zu bringen. Er ist für uns gestorben, um die Schuld, die uns von ihm trennt, aus dem Weg zu räumen. Er ist für uns auferstanden, damit unser Lebensweg nicht in diesem Tod endet, sondern Zukunft hat bis in Ewigkeit. So ist Gott der, der uns mit allem Baumaterial für das Leben versorgt und der uns den Baumeister Jesus mitgibt. Doch ein groteskes Bild entsteht. Gott stellt einen vollen Baumarkt zur Verfügung inklusive Baumeister, doch die Leute gehen an diesem Angebot vorüber. Sie wohnen in Favelas mit Dächern aus Plastiktüten und sehen nicht die Liebe des Baumarktbesitzers, der ihnen alles zur Verfügung stellt, was sie für ihr Lebenshaus brauchen. Wer von diesem Baumarkt Material holt, wer sich auf den Baumeister Jesus einlässt, erfährt Gottes Liebe. Und er antwortet, weil er das Angebot wahrnimmt und nicht achtlos daran vorbeiläuft. Doch wie sieht dieses Antworten nun aus? Was ist mit "Gott lieben" gemeint? Jesus wurde von den religiösen Meinungsmachern Israels in die Mangel genommen. Sie wollten den Punkt an ihm treffen, der auf Gotteslästerung hindeutete. So befragten ihn erst die Sadduzäer. Sie wollten seine Aussagen zum ewigen Leben unmöglich erscheinen lassen. Jesus hielt ihnen im Kreuzverhör stand. Danach versuchten es die Pharisäer. Sie wollten ihm nachweisen, dass er sich zu Unrecht Gottes Sohn nannte. Sie erwarteten, dass er auf die Frage nach dem höchsten Gebot zur Antwort gab, dass man ihn ehren sollte. Doch Jesus hielt auch ihnen stand. Er antwortete: Matthäus 22,37-38 Mit dieser Antwort bestätigte er die Gebote Gottes, die auch die Pharisäer einhielten. Erst die Diskussion im Anschluss offenbarte die Differenzen. Jesus selbst hielt ihnen vor Augen, dass er nicht Davids Sohn, sondern Gottes Sohn war. Dass er diesen Titel zu Recht trug, zeigte er den Pharisäern durch seine Souveränität. Er offenbarte sich selbst, ihre wohl überlegten Fangfragen konnten Jesus nicht in die Enge treiben. Doch nun zurück zum höchsten und größten Gebot, Gott zu lieben mit Einsatz des ganzen Lebens. Die Leiter Stellen wir uns vor, das Leben wäre eine Leiter. Jede Sprosse bringt uns weiter auf dem Lebensweg. Nun ist es ganz entscheidend, die Leiter unseres Lebens an die richtige Wand anzulegen. Wer die Leiter an Gott anlegt, der wird oben auf der letzten Sprosse über die Kante hinausschauen und feststellen, dass es mit Gott weitergeht. Die vordergründige Wand ist nicht das Letzte, sondern der Weg führt nach dem Aufstieg weiter. Verheerend, wer auf der letzten Sprosse erst feststellt, er hat seine Leiter ein Leben lang an die falsche Wand angelegt. Der Weg führt nicht weiter. Alles war umsonst. Was er meinte, aufgebaut zu haben, stürzt in sich selbst zusammen. Wer sein Leben mit der Überschrift "Gott lieben" versieht, ist auf der richtigen Leiter unterwegs. Die Sprossen tragen vielleicht Namen wie "auf seine Stimme hören", "an ihm festhalten", "bei ihm bleiben, auch wenn es beschwerlich ist", "Jesus folgen". Diese Sprossen folgen der Grundsatzentscheidung, die Lebensleiter an Gott anzulehnen und nicht an andere Wände. Außer Konkurrenz Dieses "Ich", das uns in den Weg kommen kann, möchte ich genauer anschauen. Das "Ich" stillt seine
Bedürfnisse schnell
Das "Ich" setzt sich zum
Maßstab für Gott
Gehen mit Gott Nachdem die beiden die verbotene Frucht gegessen hatten, lag die Sache eindeutig anders. Sie versteckten sich vor Gott, als er zum abendlichen Spaziergang vorbei kam. Sie wollten nicht mit ihm reden. Gott musste sie erst rufen: "Adam, Eva, wo bist du?" Jesus ist Mensch geworden, damit wir wieder jemand haben, mit dem wir gehen können, der uns fragt nach unserem Tag, der uns ermutigt und uns zeigt, was dran ist. Mit Jesus können wir paradiesisch Zeit verbringen, aus Freude, dass wir uns lieben. Stille für Gott, für Jesus einzuplanen, sollte für Christen die größte Freude und Selbstverständlichkeit sein. Jesus besucht uns doch in unserem Alltag. Er möchte mit uns Kontakt haben. Nicht im Sinne eines Arbeitstreffens, wo wir geprüft werden und Strategien erarbeiten müssen, sondern im Sinne eines liebevollen Austausches, wo beide ihre Ohren offen haben füreinander und sich ihrer Liebe neu vergewissern. Ist Ihre "Stille Zeit" ein Ort der Liebe? Oder versuchen Sie, diese Zeit wie ein Geschäfts-Meeting zu füllen? Oder geht es Ihnen wie Adam und Eva nach dem Apfel, dass Sie sich eigentlich verstecken, wenn Gott sie zum Gespräch ruft? Gott zu lieben ist kein Krampf, kein Kampf und kein Versteckspiel. Gott zu lieben ist Chance und Kraftquelle an jedem Tag. Vielleicht hilft eine neue Art, diese Zeit zu gestalten, ein Spaziergang wie im Garten Eden in Zwiesprache mit Jesus, eine besondere Parkbank, ein Lieblingsplatz in der Wohnung ganz allein. Und vielleicht hilft auch ein Zettel nach diesem Treffen, auf dem festgehalten wird, was Jesus in dieser Zeit gesagt hat, was in den Sinn gekommen ist, was sich ganz nach oben auf die Prioritätenliste geschoben hat. Echt, persönlich, praktisch Jesus liebt uns echt. Er liebt uns auch dann noch, wenn wir unsere Leiter längst für uns endgültig an einer anderen Wand angelegt haben. Er liebt uns, wenn wir bis zum Schweinehirt abgesunken sind oder seine Liebe weiträumig meiden. Er ist der einzige, der uns ohne jede Vorbehalte und von Anfang bis Ende lieben wird. Das ist Grund, diese Liebe wirken zu lassen und sich ihr auszusetzen im Gebet und im Hören auf ihn. Jesus liebt uns persönlich. Er geht auf unsere ganz speziellen Liebesbedürfnisse ein. Er tat das in seinen Begegnungen mit Menschen. Den einen heilte er, einem anderen vergab er Schuld, einer dritten öffnete er den Weg ins bürgerliche Leben, einen vierten brachte er dazu, ergaunertes Geld zurückzugeben. Jesus zeigt damit Gottes Wege mit uns, der sich persönlich um uns kümmert. Doch persönlich heißt nicht privat. Er kümmert sich nicht um uns, um uns dann allein zu lassen in unserer Privatsphäre, sondern ruft uns zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander zusammen. Seine Hilfe besteht darin, dass er uns in seine Gemeinde eingliedert, wo er uns persönlich haben will. Wo zwei oder drei sind, da ist er auch. Und Jesus liebt uns praktisch. Gott gab Adam und Eva Fellkleider, als sie sich nackt fühlten. Er gab den Israeliten Manna, Wachteln, Wasser. Er liebt uns auch heute praktisch. In der Beziehung mit Gott zu leben, ihn zu lieben lässt uns erfahren, dass er sich praktisch um uns kümmert und dass er uns praktisch werden lässt. Gottesliebe ist kein Mythos von glücklichen Gefühlen, sondern äußert sich echt, persönlich und praktisch. Wenn die Einzelnen einer Gemeinde in Gottes Liebe leben, ihre Leitern an die richtige Wand ansetzen, Gott ohne Konkurrenz die erste Stelle bei ihnen hat und sie mit ihm gehen, dann wird diese Liebe auch in der Gemeinde Raum einnehmen. Doch wie sieht "Gott lieben" in der Gemeinde aus? Das möchte ich Ihnen als Hausaufgabe mitgeben:
Cornelia
Trick
|